Produktion

So entsteht unser Honig

Wenn man sich einen Bienenstock so aus der Nähe anschaut kann man wirklich nur Hochachtung vor den Baukünsten der Bienen haben: Die kleinen geflügelten Architekten sind darüber hinaus aber auch fleißige Lebensmittelproduzenten. So viel vorweg: Die Produktion von Honig ist nicht nur für Bienen ein Fulltime-Job, auch die Imker haben von den ersten Vorbereitungen bis zum fertigen Honigglas viel zu tun.

Der Startschuss für die Imkersaision beginnt schon in der kalten Jahreszeit. Mit Oxalsäure werden die Bienenstöcke gegen die Varroamilbe behandelt. Die zu warmen Winter der letzten Jahr mit den Temperaturschwankungen machte auch den Bienen zu schaffen. In den kalten Phasen verbrauchen die Bienen bei schon vorhandener Brut viel von ihrem Vorrat. Da gilt es regelmäßig nachzuschauen, dass die Bienen nicht verhungern. Ab Ende Januar beginnt, bei passender Witterung, dann auch die Bienenkönigin ihre Arbeit. In den vorbereiteten Brutzellen legt sie die Eier oder wie man bei den Imkern sagt: Sie bestiftet die Zellen. Ab Februar/März fangen die Bienen an sich zu entwickeln. Hier muss wöchentlich das Futter kontrolliert werden. Mit der Schwarmzeit, die manchmal schon Ende April los gehen kann, geht es dann los.

Regelmäßig müssen die alten, dunklen Waben ersetzt und neue Mittelwände eingesetzt werden. Dann geht der Imker von Volk zu Volk und schaut nach dem Rechten. Dabei wird das ganze Rähmchen herausgenommen und es kommen Mittelwände aus Wachs herein. Die Bienen bauen die Zellen aus und nutzen diese dann als Pollen- und/oder Nektarlager oder als „Kinderstube“. Wenn die Zellen mit Honig voll und getrocknet sind, werden sie verdeckelt. Wenn etwa dreiviertel der Zellen verschlossen sind, ist der Honig reif. Dabei muss vor allem der Wassergehalt beachtet werden, denn wenn dieser zu hoch ist, kann der Honig gären. Der Deutsche Imkerbund gibt etwa 18 Prozent vor. Der „Diestedder Blütenhonig“ liegt mit rund 17 Prozent in der Norm. Das die Bienen den Honig umtragen und durch Flügelschläge trocknen zeigt, wie komplex der Vorgang eigentlich ist. Ein echtes Naturschauspiel.

Anschließend werden die Holzrahmen mit den Honigwaben ausgeschleudert. Mit einem Grobsieb, einem Feinsieb und einem Spitzsieb werden die letzten Partikel herausgefiltert. Direkt abgefüllt wird der Honig aber dann noch nicht: Erst muss er ein paar Tage stehen gelassen, abgeschöpft und mehrfach gerührt werden, damit er nicht zu hart wird im Glas. Erst wenn der Honig am Rand anfängt zu kristallisieren wird er gerührt bis er cremig wird. Erst dann erfolgt die Abfüllung und so bleibt er schön cremig und streichfest.

Mehr zum Thema Honig-Produktion finden Sie auf den Seiten des Deutschen Imkerbunds